Salvia rosmarinus („Rosmarin“) findet sich in den meisten mediterranen Gerichten wieder, wird hinsichtlich seiner heilenden Kraft jedoch häufig unterschätzt. Seit einigen Jahren beschäftigen sich nun auch Forscher:innen mit dessen unterstützenden und heilenden Eigenschaften.
Die Heilpflanze fördert nämlich auch die Gedächtnisleistung und wirkt positiv auf die Psyche. Ein wahrer Helfer für kalte Herbst- und Wintertage!
Rosmarin: Gewürz und Heilpflanze
Rosmarin wächst vorrangig im westlichen und zentralen Mittelmeerraum, weswegen „rosmarinus“ übersetzt auch „Meertau“ bedeutet. Die Pflanze war jedoch nicht immer fester Bestandteil der mediterranen Küche: Der Rosmarin galt zunächst als Droge und wurde in religiösen Riten eingesetzt, bis er schließlich als Gewürz an Beliebtheit gewann. Allerdings wirkt Rosmarin in hohen Dosen auch heute noch berauschend und kann schlimmstenfalls Krämpfe auslösen. Doch wie bei allem gilt das Prinzip: Die Dosis macht das Gift.
Wie wird Rosmarin in der Naturheilkunde eingesetzt?
Die Heilpflanze wird in der Naturheilkunde als Tee, ätherisches Öl und Badezusatz bei körperlichen und auch seelischen Beschwerden angewendet. Sie wirkt kreislaufanregend und fördert die Durchblutung, wodurch Rosmarinbäder besonders erholsam bei Verspannungen und Erkältungen sind. Ein paar Tropfen Rosmarinöl im Badewasser reichen schon, um die Muskeln zu entspannen und Gelenke zu entlasten. Wer kein Rosmarinöl Zuhause hat, kann auch frischen oder getrockneten Rosmarin mit einem Liter heißen Wasser ziehen lassen und dann dem Vollbad hinzufügen.
Bei welchen Erkrankungen ist Rosmarin nützlich?
- Gicht- und Rheumapatient:innen nutzen Rosmarin in Form eines Rosmarinspiritus zur natürlichen Unterstützung
- Als Salbe kann die Heilpflanze sogar bei Migräne für Schmerzlinderung sorgen
- In einer konzentrierten Form als Öl dient Rosmarin als Antiseptikum
- Rosmarin wirkt außerdem antimikrobiell und wird daher gegen Hefe- und Schimmelpilze sowie Bakterien eingesetzt
Positive Eigenschaften von Rosmarin
Die positive Wirkung auf Körper und Psyche lässt sich vor allem auf seine ätherischen Öle und sekundäre Pflanzenstoffe zurückführen.
Die beliebte Heilpflanze wirkt:
- antioxidativ
- antibakteriell
- antidiabetisch
- antiviral
- antidepressiv
- entzündungshemmend
- cholesterinsenkend
Nach neuesten Erkenntnissen kann sie sogar unterstützend zu herkömmlichen Krebstherapien angewandt werden.
Rosmarin als Brainfood
- Bereits der Duft von Rosmarin verbessert das prospektive Gedächtnis, welches notwendig ist, um sich an zukünftige Ereignisse zu erinnern.
- Rosmarin verfügt über Terpene, die über die Nasen- und Lungenschleimhäute aufgenommen werden und dadurch in den Blutkreislauf gelangen.
- Diese sekundären Pflanzenstoffe besitzen die Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und können somit in puncto Merkfähigkeit und Gedächtniserhalt wahre Wunder vollbringen.
In mehreren Studien wurde die Hirnaktivität der Teilnehmer:innen als Reaktion auf Rosmarinaroma untersucht. Beispielsweise wurden 144 Proband:innen zufällig in drei Gruppen und Räume unterteilt, in denen ihre Gedächtnisleistungen als Reaktion auf bestimmte Aromen getestet wurden. Dabei fanden Forscher:innen heraus, dass sich die Gedächtnisleistung und Konzentration durch Rosmarinaroma verbesserte und durch Lavendelduft verschlechterte.
Positive Wirkung auf die Psyche
Forscher:innen stellten überdies in einer Studie fest, dass Rosmarinpulver eine angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkung hat. Des Weiteren verbesserte sich die Schlafqualität der Proband:innen, nachdem sie einen Monat lang zweimal täglich jeweils 500 mg Rosmarinpulver einnahmen. Wird Rosmarin daher regelmäßig in die Ernährung integriert, könnte dieser sogar im Kampf gegen Depressionen unterstützen.
Rosmarintee gegen Menstruationsbeschwerden
Frauen, die unter Schmerzen vor und während der Regelblutung sowie ausbleibender Menstruation leiden, können sich mit einer täglichen Tasse Rosmarintee Abhilfe verschaffen.
Für eine Tasse Tee (250 ml) wird folgendes benötigt:
- Getrocknete oder frische Rosmarinblätter
- heißes Wasser
Damit der Rosmarin seine bestmögliche Wirkung entfaltet, sollte er etwa zehn Minuten ziehen. Rosmarintee hilft allerdings nicht nur gegen hormonelles Ungleichgewicht und Entzündungen, sondern auch bei generellen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Blähungen.
♥ Zitronensaft enthält eine hohe Dosis Vitamin C & stärkt die natürlichen Abwehrkräfte an kälteren Tagen.
♥ Zudem hat sie – genauso wie Rosmarin – antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften.