Als Mag. Angelika Pouget im Kindesalter ihr heißgeliebter Löwenzahnsalat serviert wurde, hatte sie noch keine Ahnung von Inhaltsstoffen oder Begriffen wie Bitterstoffe, ätherische Öle etc.

Erst viel später entdeckte sie ihre Passion zu Heilkräutern und ließ ihr Wissen in die Produktentwicklung der METANORM® Serie einfließen. Im Rahmen dieser zweiteiligen Interview-Serie führt sie uns in die Welt der Bitterstoffe ein und erklärt, wie Bitterstoffe die Verdauung unterstützen & Heilungsprozesse im Körper begünstigen können.

Bitte bitter Teil I: Wie Bitterstoffe unser Leben versüßen

Im Interview: Heilkräuterexpertin Mag. Angelika Pouget über die bittere heilkraft unserer heimischen wiesen

Die blühenden Frühlingswiesen sind ein wahres Reich für Bitterstoffe

Der Frühling naht mit Riesenschritten und mit ihm das Angebot von „Unkräutern“ auf den Wiesen. Wir genießen die Natur wieder in vollen Zügen – unwissend, dass sie wahre Schätze in Form von heilenden Bitterstoffen für uns bereithält. Gerade diese Unkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch oder Schafgarbe, die wir seit Jahrzehnten aus unseren Gärten zu entfernen trachten, enthalten – neben vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffen – die für unseren Körper so notwendigen Bitterstoffe.

Bittere Nahrungsmittel sind seit jeher ein fester Bestandteil vieler Kulturen. Ob in der Traditionellen Chinesischen Medizin oder im Ayurveda: Im Frühjahr wird Verdauungsorganen wie Leber und Gallenblase endlich die wohlverdiente Aufmerksamkeit geschenkt. Denn sie arbeiten pausenlos, um Fette aufzuspalten und unseren Körper von Stoffwechselabfällen sowie Umwelt- und Nahrungsmittelgiften zu reinigen.

Bitterstoffe sind wahre Multitalente in Sachen Gesundheitsmanagement. Im Sinne einer guten Verdauung, eines guten Immunsystems und unserer Wohlfühlfigur lohnt es sich durchaus, sich auf das bittere Geschmackserlebnis einzulassen.

Bitte(r) nicht?

Unsere Zunge kann fünf verschiedene Geschmacksrichtungen erkennen

Bitter ist eine unverwechselbare Geschmacksrichtung, die leider keine große Anhängerschaft findet. Genauso individuell wie jeder Geschmack ist auch die Wahrnehmung des Menschen hinsichtlich Bitterkeit. Das hängt unter anderem von der Menge und den Typen der Bitterstoffrezeptoren ab, welche bereits in unseren Genen verankert sind. 

Dennoch können wir Bitteres im Laufe der Zeit lieben lernen. Regelmäßiger Konsum von bitteren Nahrungsmitteln schärft unseren Geschmackssinn und macht Lust auf Bitter.

Liebe Angelika, erzähle uns doch: Wofür benötigt unser Körper eigentlich Bitterstoffe?

Folgendes kommt sicher jedem bekannt vor: Man schmeckt etwas Bitteres und der Mund beginnt sofort, vermehrt Speichel zu produzieren. Dieser dient – neben dem Einweichen des Nahrungsbreis – vor allem der ersten Aufspaltung der Nahrung durch Enzyme. Dieser Prozess findet allerdings nicht nur im Mund, sondern auch im Magen statt. Dort wird die Produktion von eiweiß-spaltenden Enzymen angeregt. Die Leber produziert regelmäßig Gallenflüssigkeit, welche der Fettverdauung dient. Für die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten sowie Eiweiß und Fetten ist die Bauchspeicheldrüse zuständig. Sämtliche Vorgänge werden durch Bitterstoffe gefördert.

Bittersweet Symphony: Nicht nur für die Verdauung

Bitterstoffe dienen unserer Verdauung und regen den Fettstoffwechsel an

→ Bitterstoffe für das Immunsystem: Darm und Immunsystem hängen eng zusammen. Geht es dem Darm gut, profitiert auch unser Immunsystem.

→ Bitterstoffe für die Bikinifigur: Der Stoffwechsel wird durch verbesserte Fettverbrennung und Energiegewinnung angeregt.

→ Bitterstoffe für Chill-out-Modus: Bitterstoffe regen das vegetative Nervensystem an.

→ Bitterstoffe für das Herz-Kreislaufsystem: Bitterstoffe regen die Durchblutung an – nicht nur in unseren Verdauungsorganen.

In welchen Nahrungsmitteln sind Bitterstoffe enthalten?

Da Menschen lieber Süßes und Salziges schmecken und Bitterstoffe weniger beliebt sind, hat die Nahrungsmittelindustrie entsprechend darauf reagiert. In den letzten Jahrzehnten wurden aus etlichen Gemüse- und Obstsorten Bitterstoffe “herausgezüchtet”, damit sie besser schmecken. Zu einem gewissen Anteil enthalten bittere Salate (z. B. Rucola, Chicoree, Endiviensalat und Radicchio), bittere Gemüsesorten (wie etwa Artischocken, Brokkoli und Kohlsprossen) und Obstsorten wie Grapefruit, Pomelo und Zitronen noch Bitterstoffe. Wer aber “richtige” Bitterstoffe zu sich nehmen möchte, sollte zusätzlich Wildkräuter wie Löwenzahn, Wermut, Schafgarbe und Beifuß in seinen Speiseplan einplanen.

Lebensmittel-TrenDs: Akzeptieren wir die bittere Seite!

Schon Hildegard von Bingen erkannte den Wert der Bitterstoffe

 

Inwiefern können Bitterstoffe das Gewichtsmanagement unterstützen?

Bitterstoffe haben einen weiteren nützlichen Nebeneffekt: Sie reduzieren unseren Heißhunger auf Süßes. In Studien konnte bewiesen werden, dass Bitterstoffe im Gehirn Hormone freisetzen, die uns signalisieren, mit dem Essen aufzuhören. Zusätzlich regen sie die Fettverbrennung an und der Stoffwechsel wird ebenfalls angekurbelt.

Fastenzeit und Detox – welche Rolle spielen hier Bitterstoffe?

Gerade im Frühling, nach der Schlemmerei zu Weihnachten und dem ausgelassenen Treiben im Fasching, hat unser Körper eine „Reinigungskur“ meist bitter nötig. Bereits bei den alten Germanen war die sogenannte “9-Kräutersuppe” eine beliebte Mahlzeit, um den Körper zu “reinigen”. Für uns ist diese Suppe heute eine perfekte Kombination aus Bitterstoffen und Basenelementen, die den Säure-Basenhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringt. 

Bitterstoffreiche Ernährung regulierte unseren Säure-Basen-Haushalt

Eine basenreiche Ernährung ist wichtig, um deinen Säure-Basenhaushalt zu regulieren. Folgen einer chronischen Übersäuerung können unter anderem Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautprobleme sowie Haarausfall sein.

→ Mit unserem Kartoffelspalten-Rezept füllst du deinen Basenspeicher wieder auf und versorgst deinen Körper zusätzlich mit der in Leinöl enthaltenen Omega-3-Fettsäure.

Welche bitterstoffreichen Nahrungsmittel stehen uns in den jeweiligen Jahreszeiten zur Verfügung?

Im Frühjahr bieten unsere Wiesen mit ihren frischen “Unkräutern” etliche Möglichkeiten. In den Sommermonaten sind Blattsalate wie Chicoree, Rucola und Endiviensalat eine tolle Bitterstoffquelle. 

Im Herbst würde ich Brokkoli und Kohlsprossen in den Speiseplan einbauen und in der kalten Winterzeit muss man eher auf bitteres Obst wie Grapefruit oder Pomelo und getrocknete Kräuter (z. B. Wermut oder Beifuß) zurückgreifen. Aber auch ein Stück Bitterschokolade (je hochprozentiger, desto besser!) liefert in der kalten Jahreszeit Bitterstoffe.

Hier folgt wider Erwarten kein bitteres Ende, sondern eine Übersicht bitterer Nahrungsmittel und Gewürze, die du im Frühling problemlos in deine Mahlzeiten integrieren kannst.

Welche bitterstoffreichen Nahrungsmittel stehen uns in den jeweiligen Jahreszeiten zur Verfügung?

Im Frühjahr bieten unsere Wiesen mit ihren frischen “Unkräutern” etliche Möglichkeiten. In den Sommermonaten sind Blattsalate wie Chicoree, Rucola und Endiviensalat eine tolle Bitterstoffquelle. 

Im Herbst würde ich Brokkoli und Kohlsprossen in den Speiseplan einbauen und in der kalten Winterzeit muss man eher auf bitteres Obst wie Grapefruit oder Pomelo und getrocknete Kräuter (z. B. Wermut oder Beifuß) zurückgreifen. Aber auch ein Stück Bitterschokolade (je hochprozentiger, desto besser!) liefert in der kalten Jahreszeit Bitterstoffe.

Hier folgt wider Erwarten kein bitteres Ende, sondern eine Übersicht bitterer Nahrungsmittel und Gewürze, die du im Frühling problemlos in deine Mahlzeiten integrieren kannst.

So abwechslungsreich kann eine bitterstoffreiche Ernährung aussehen

Der gelbe Enzian ist eine wahre Bitterstoff-Bombe.

Wusstest du, dass der gelbe Enzian die Pflanze mit dem höchsten natürlichen Bitterwert ist? Das darin enthaltene Amarogentin ist der bitterste Naturstoff der Welt und selbst in einer Verdünnung von eins zu 58 Millionen noch deutlich wahrnehmbar.

Im zweiten Teil unserer Serie “Bitte bitter: Wie Bitterstoffe unser Leben versüßen” erfährst du:

→ Wie deine etwa 2000 bis 4000 Papillen auf der Zunge Geschmacksrichtungen unterscheiden 

→ Wie du dir die bitteren Eigenschaften des Löwenzahns mit einer selbst zubereiteten Löwenzahn-Wermut-Soletinktur ganz einfach zunutze machen kannst

→ Welche körperlichen Folgen durch einen Mangel an Bitterstoffen drohen

Unser Fazit: Mit Bitterstoffen kann man sich das Leben versüßen. Von Hippokrates bis Hildegard von Bingen: Sie alle haben einheimische Bitterkräuter empfohlen, um verschiedenen inneren Beschwerden entgegenzuwirken. Es ist also an der Zeit, dass wir Bitterstoffe wieder in unsere Ernährung aufnehmen. Nur durch das Zusammenspiel aller Geschmacksrichtungen können wir eine ausgewogene Ernährung erreichen. 

Begleite METANORM® Heilkräuterexpertin Mag. Angelika Pouget auf ihrer Reise durch die Welt der Bitterstoffe und lerne, bittere Aromen zu schätzen und sie für dein Wohlbefinden zu nutzen. 

Rezept

Hier kommst du zu unserem gesunden Kartoffelspalten-Rezept